Harald Reitinger auf GoldStar TV
Harald Reitinger präsentiert von GoldStar TV
Harald Reitinger wurde mit 11 Monaten adoptiert und erlebte eine glückliche, sportliche und musikalische Kindheit. Dank einer Grundschullehrerin trat er dem Tölzer Knabenchor bei, wo er Gesang und Klavier lernte. Mit 14 Jahren komponierte er erste Lieder und gründete zwei Jahre später seine erste Band. Inspiriert durch Kontakte zu Musikgrößen wie Joe Cocker und Eric Clapton, entschied er sich für eine professionelle Musikkarriere. Mit 18 war er ein gefragter Pianist in Münchens Pianobars und komponierte ab 20 Jahren in seinem eigenen Studio. 1992 gelang ihm der Durchbruch mit einer Coverversion von „Axel F.“ und der Produktion der Hymne „Forever number one“ für den FC Bayern München. Er arbeitete international mit Stars wie Dionne Warwick und The Weather Girls. In Los Angeles erlebte er prägende Momente mit Künstlern wie Nina Hagen und Guns `n Roses. Heute produziert er Musikshows für „Welt der Wunder TV“ und veröffentlicht Künstler auf eigenem Label. Aktuell schreibt er an einem Buch und plant einen Kinofilm über sein Leben. Seine künstlerische Selbstverwirklichung steht nun im Fokus, mit großen Projekten und Live-Performances in Planung
Harald Reitinger im exklusiven GoldStar TV-Interview:
GoldStar TV: Welche Rolle spielte deine Grundschullehrerin in deiner musikalischen Laufbahn? Hat sie dich auch dazu motiviert Musik zu machen?
Harald Reitinger: Extrem, also das war ein Riesenglück für mich, weil wir damals in der Grundschule noch so ein Unterrichtsfach hatten, das hieß Karl Orff-Unterricht. Karl Orff ist der Komponist, der die Carmina Burana geschrieben hat. Damals wurde in den bayerischen Schulen Orff-Unterricht gelehrt, also haben wir Musik von Karl Orff gespielt. Er hat scheinbar auch Musik komponiert, die kinderfreundlich war, neben der Carmina Burana (lacht). Beim Orff-Unterricht musste man zum ersten Mal mit Instrumenten spielen. Ich hatte so ein klimper Xylophon, aber wir mussten auch singen. Die Lehrerin fand mich irgendwie großartig und meinte, ich wäre sehr begabt und sie war bekannt mit dem Chorleiter des Tölzer Knabenchors, einem der berühmtesten Chöre damals und ist, glaube ich, auch heute noch sehr bekannt. Die waren auch weltweit im Fernsehen unterwegs. Sie hat mich zu ihm geschickt, er fand mich beim Vorsingen gut, und so nahm die Geschichte ihren Lauf. Man muss ehrlich sagen, ohne sie wäre wahrscheinlich einiges nicht passiert. Beim Tölzer Knabenchor musste ich dann ein Instrument lernen, das war das Klavier. Als ich den Chor verlassen hatte, habe ich weiterhin Klavier gelernt, weil meine Eltern natürlich gesagt haben: „Jetzt haben wir ein Klavier gekauft, jetzt spielst du auch.“ So hat sich das dann ergeben, dass es dann immer weiter ging.
GoldStarTV: Wie hast du deine Zeit im Tölzer Knabenchor erlebt und wie hat sie deine Karriere beeinflusst?
Harald Reitinger: Ich habe da ein bisschen gelernt, also was heißt ein bisschen, ich habe da gelernt, wie man atmet, das Allerwichtigste für einen Sänger. Das wird mittlerweile oft vergessen. Viele Gesangslehrer, oder manche, die nicht so gut sind, versuchen einem Sänger immer irgendwas beizubringen, damit er singt, wie er eigentlich nicht singt. Eigentlich ist das Wichtigste, was du brauchst, die richtige Atmung, und dann verlierst du auch nicht deine Persönlichkeit. Die Atmung hilft dir einfach nur, den Ton besser zu halten und weniger angestrengt zu sein. Das habe ich dort gelernt.
Was ich dann nicht dort gelernt habe, und deswegen bin ich auch relativ zeitig dort wieder raus, noch bevor ich diesen Vertrag beim Fernsehchor unterschreiben musste, war, dass sie sehr unnatürlich gesungen haben. Sie haben den Kindern beigebracht, sehr unnatürlich zu singen, auch die Haltung beim Singen. Das sah für mich ziemlich bescheuert aus, kann ich ja heute sagen. Ich habe damals schon immer alles hinterfragt, weil man doch nicht so dämlich aussehen muss beim Singen und sich so verzerren und verdrehen. Das hat mir nicht gefallen. Meine Eltern waren da auch ziemlich cool und haben gesagt: „Hey, wenn du das nicht so toll findest, dann ist das kein Problem. Aber du lernst weiterhin Klavier, weil jetzt haben wir das Klavier gekauft.“ Das war natürlich auch gut für meine Eltern, dass sie mich quasi so halbwegs gezwungen haben, weiterhin Klavier zu spielen. Sonst könnte ich heute nicht das tun, was ich mittlerweile seit über 30 Jahren mache.
GoldStar TV: Was hat dich dazu inspiriert, mit 14 Jahren eigene Lieder zu komponieren?
Harald Reitinger: Das hat sich so ergeben aus der Situation. Also ich hatte ja das Klavier, ich habe gespielt. Meine Klavierlehrerin war auch sehr cool und war am Richard-Strauss-Konservatorium. Ich hatte dann auch irgendwann keine Lust mehr, diese ganzen klassischen Themen zu spielen, und dann meinte sie irgendwie: „Ja, wenn dir das keinen Spaß macht, dann machen wir es jetzt ganz anders. Du kaufst dir jetzt dieses Beatles Complete Klavierbuch.“ Dann haben wir nur noch Beatles gespielt, und das fand ich viel cooler. Sie war da auch total entspannt. Das waren unheimlich anspruchsvolle Sachen, die die da komponiert haben, und sie meinte: „Nee, du musst jetzt nicht Bach, Beethoven oder sowas spielen, spiel mal Beatles, vielleicht hast du da mehr Spaß.“ Und das hat auch wirklich geholfen. So bin ich dann eigentlich zur Popmusik gekommen. Da habe ich dann auch verstanden: Hey, das geht dann ja auch mit Text, und man kann dazu was schreiben. So bin ich dazu gekommen, die ersten Songs zu schreiben. Ich habe eigentlich schon mit 14 die ersten, ja, heute würde man es Schlager nennen, geschrieben. Da gab es einen Song über München, einen Song über die Isar und lauter so Sachen. Das fanden meine Eltern ganz großartig, weil die sind halt absolute Münchener Kindl, so wie ich auch, und die haben das gefeiert. Dann habe ich immer weitergemacht, und irgendwann habe ich angefangen, auf Englisch zu schreiben, weil es mir dann irgendwie mehr Spaß gemacht hat.
GoldStar TV: Kannst du uns mehr über deine erste Band erzählen, die du mit damals 16 Jahren gegründet hast?
Harald Reitinger: Ja, das ging alles wirklich sehr schnell. Das war für mich alles so, ja, spielerisch eigentlich. Ich habe da auch nie groß drüber nachgedacht. Ich habe dann einen Gitarristen kennenglernt, über einen Bekannten, der schon in vielen Bands gespielt hatte - der war schon über 30, also für mich ein uralter Mann damals - und der hat sich dann meine Songs mal angehört und gemeint: „das ist ja Wahnsinn, wir müssen unbedingt was als Band machen“. Er wurde dann mein Bandleader und hat alles organisiert: Schlagzeuger, Bassist, Keyboard habe ich natürlich selbst gespielt. Ich habe dann auch gesungen. Wir haben zum Großteil meine eigenen Songs gespielt und ein paar Coverversionen. Also, wir haben alte Songs gespielt, auch von Eric Clapton, und das hat mir natürlich auch einen Zugang zu einer Musik eröffnet, die ich so noch nicht auf dem Schirm hatte. Das hat mir dann Spaß gemacht. Wir haben dann seinen Musikgeschmack mit in die Band genommen, plus meine Songs. Ich war der Bandleader. Ich war mit Abstand natürlich der jüngste und kleinste, aber das fand ich damals nicht seltsam oder besonders. Ich habe mich auch nicht besonders gefühlt. Es hat einfach gepasst.
Über Matthias, das war eben dieser Gitarrist, habe ich dann auch sehr viele Einblicke in die Musikbranche bekommen. Wir sind auch öfter zu Konzerten gegangen, und er wusste auch immer, wo die Künstler absteigen. Das war damals noch einfacher. Es gab ein paar Insider-Tipps, und wir waren nach den Konzerten meistens an den Hotels an der Bar, wo die Künstler auch waren. So habe ich tolle Leute kennengelernt, von Joe Cocker bis Rod Stewart, und das war auf einer privaten Ebene. Das fand ich ziemlich cool, weil ich auch gemerkt habe, dass Weltstars, wenn sie wirklich gut sind, absolut nett und normal sind. Unnormal und nicht nett sind immer die, die ihren ersten Hit haben; die sind furchtbar. Ich meine, das werdet ihr wahrscheinlich kennen. Es ist meistens schwierig, an solche Leute ranzukommen, weil sie sich dann wirklich für etwas Besonderes halten. Die Leute, die es wirklich von ganz unten bis ganz nach oben geschafft haben, sind alle total entspannt. Also, ich hatte den besten Abend meines Lebens, da war ich glaube ich 17, mit Joe Cocker an der Hotelbar. Das war echt lustig.
GoldStar TV: Wie haben die Begegnungen mit Musikgrößen wie Joe Cocker und Eric Clapton deine Entscheidung für eine professionelle Musikkarriere beeinflusst?
Harald Reitinger: Das Ziel war, wenn du etwas machst, dann sollte das den Leuten auch gefallen. Das wäre schön. Also, ich hatte nicht so wie heute – und das finde ich auch so schade teilweise – dass die Leute, wenn du sie fragst, was sie werden wollen, sagen: „Berühmt.“ Die wollen nicht mal etwas können oder leisten, die wollen halt berühmt sein. Ich wollte eigentlich nie berühmt sein, ich wollte gut sein. Deswegen stand ich die meiste Zeit auch immer in der zweiten Reihe, als Produzent oder Komponist. Deshalb habe ich jetzt nach langer Zeit gesagt, jetzt singe ich auch wieder selbst, nach zehn Jahren, daher komme ich ja auch als Barpianist, aber ich muss ganz klar sagen – das habe ich auch in einem meiner Songs in meinem Album verarbeitet – es gab eine Begegnung mit Joe Cocker, da bin ich dann nachts um vier Uhr an den Flügel gegangen, weil meine Freunde das unbedingt so wollten. Ich sollte noch einen Song spielen, am ganz anderen Ende der Bar um die Ecke stand ein Flügel. Da bin ich hin, habe für meine Freunde noch einen Song gespielt, und dann kam Joe Cocker mit seinem Glas durch die ganze Bar gelaufen, hat sich zu mir an den Flügel gesetzt, hat sich das angehört, hat geklatscht und zu mir gesagt: „Das war so gut, mach das bitte weiter.“ Und das war eigentlich der Grundstock. Wenn Joe Cocker sagt, ich kann das, dann mache ich das, dann versuche ich das professionell zu machen. Und das hat sich dann langsam entwickelt
GoldStar TV: Was waren die größten Herausforderungen in deiner Karriere?
Harald Reitinger: Ja, also es war anfangs natürlich unheimlich schwer. Ich habe dann in vielen Pianobars gespielt und gesungen, war da auch sehr erfolgreich, weil ich mich sehr gut verkauft habe. Ich war wahrscheinlich von den ganzen Barpianisten in ganz München und Umgebung mit Abstand der schlechteste Pianist, aber ich habe mit Abstand wahrscheinlich die beste Show geliefert und habe das, was ich da gemacht habe, gut verkauft. Da habe ich auch schon gemerkt: Du musst nicht alles perfekt können, du musst es nur gut verkaufen. Wir sind ja schließlich im Showbusiness und nicht bei einem Wettbewerb, wer der beste Pianist ist. Das habe ich da schon kapiert.
Ich habe dann natürlich auch eine schwierige Phase gehabt. Ich habe mich in ein Tonstudio eingekauft, was natürlich auch finanziell ein Risiko war. Irgendwann war es dann so, dass ich zwei Jahre auf dem Boden auf so einer ausklappbaren Couch in meinem Tonstudio geschlafen habe, weil ich mir eine Wohnung nicht leisten konnte. Ich wäre aber auch nie zum Sozialamt gegangen oder so, da hätte ich wahrscheinlich alles bekommen, Sozialhilfe. Ich meinte aber: Ne, ne, ich will keine Hilfe, ich schaffe das alleine. Und ich habe es auch immer irgendwie geschafft. Dann kam auch der erste Hit, das war 1992, ein Hit als Produzent, und dann ging es halt immer weiter. Zum Glück ging es immer so langsam weiter.
Ich habe zum Glück nie den riesigen Hit gehabt, sonst wäre ich damals auch ausgerastet, wobei wahrscheinlich nicht so extrem, wegen meiner Erziehung. Ich habe dann viele Leute gesehen, die hatten einen Hit, der ging dann durch die Decke, und danach sind sie total durchgedreht. Nach zwei Jahren kam das Finanzamt, und sie waren pleite und sind dann irgendwo auf der schiefen Bahn gelandet. Bei mir ging es immer stückchenweise hoch, unsere Hits wurden immer etwas größer und es gab immer etwas mehr Erfolg. Es gab nie den riesigen Absturz. Es gab keine Phase, in der ich gesagt habe: Scheiße, jetzt weiß ich nicht mehr, wie es weitergeht. Das hatte ich zum Glück nie. Es hat zwar manchmal stagniert, aber es ging immer stückchenweise ein bisschen weiter.
GoldStar TV: Den Hit den du anspricht war wahrscheinlich die Hymne des FC Bayern „Forever Number One“. Wie kam es zu der Produktion?
Harald Reitinger: Wir hatten vorher eine Axel-F.-Coverversion von Harold Faltermeyer, damals aus Beverly Hills Cop/ Technocop. Lustigerweise ist heute der Release eines Remix-Remix unserer Version. Der Remix wurde heute veröffentlicht, und Thomas Foster versus Technocop, das waren wir – mein Partner Uli Fischer und ich damals mit Axel F. Es gibt jetzt eine eingesungene Version, und da habe ich auch einen Text geschrieben. Axel F. mit Text gab es noch nie, und es kommt lustigerweise genau heute raus, als ob das ein Omen wäre. Axel F. wollte 1992 keiner haben, auch wenn unsere Plattenfirma, mit der ich auch damals schon ein paar Sachen gemacht hatte, Polydor war das – also heute Universal – Damals war das Polydor, also die große Universal-Firma, und auch unser Mann bei Polydor wollte den Song nicht, weil er ihn schlecht fand. Er meinte, wir sollten ihn trotzdem machen. Jetzt kommen wir mit Axel F., einem riesigen Filmhit, und er sagte: „Ja, ich sehe es nicht, aber weil wir uns jetzt kennen, machen wir das einfach.“ Es wurde dann auch ein Überraschungshit und hat uns natürlich einen absoluten Boost gegeben. „Forever Number One“ kam ein halbes Jahr später. Das war dann auch reiner Zufall. Also, wenn du jetzt mehr dazu wissen willst, könnte ich gleich weiterreden.
GoldStar TV: Super gerne. Es ist dann ja doch ein Unterschied eine Coverversion zu machen oder eine Fußballhymne zu schrieben, die auch eine der erfolgreichsten Vereinslieder in ganz Deutschland geworden ist. Wie kam es denn ursprünglich zu dieser Idee?
Harald Reitinger: Wir hatten zu der Zeit mit einem Sänger namens Andrew White produziert, der kam aus New York. Er hatte in Deutschland gerade so einen medium Hit, also einen absoluten Airplay-Hit, einen Top-Ten-Airplay-Hit, glaube ich. Das hielt ein halbes bis dreiviertel Jahr an, höchstens ein Radiohit. Die Plattenfirma hat komplett versagt, das war damals „Marlboro Music“. Damals gab es noch eine Plattenfirma, die von einem Zigarettenkonzern betrieben wurde, und der Name durfte auch noch so heißen. Das wäre heute nicht mehr möglich. Marlboro Music hat damals seine Karriere nicht weitergebracht. Wir haben damals sehr viel zusammen gemacht und er hat als Galasänger überall gespielt und war eine riesige Nummer in Deutschland. Er hat viel auch bei FC Bayern-Partys oder Weihnachtsfeiern gesungen.
Dadurch dass die Amis immer sehr gut sind mit Leuten, und er war dann irgendwie sehr gut oder sehr eng mit Uli Hoeneß wegen dieser Partys. Die waren dann wahrscheinlich noch um drei Uhr nachts betrunken. Keine Ahnung, was da war, aber sie haben sich verstanden, aber nur auf einer privaten Ebene. Das hat er mir dann irgendwann mal erzählt, und ich habe gesagt: „Sag mal, bist du bescheuert? Du kennst Uli Hoeneß privat?“ Und er meinte: „Ja, klar.“ Und ich so: „Ja, was wäre denn, wenn wir ihm anbieten, eine Hymne für den FC Bayern zu schreiben?“ Dann sagte er: „Hey, das ist eine geile Idee, weil die haben ja keine.“ Also riefen wir an und bekamen sofort einen Termin, zwei Tage später. Das geht, glaube ich, heute alles nicht mehr, es ist alles ganz anders geworden. Zwei Tage später saßen wir bei Uli auf der Couch und er fragte: „Was wollt ihr denn von mir?“ Wir sagten, wir hätten da so eine Idee mit einem Song für den FC Bayern. Er meinte: „Wisst ihr, wie viele Leute mir schon einen Song für den FC Bayern angeboten haben?“ Dann holte er eine Kiste unter seinem Tisch hervor, voller Kassetten, und sagte: „Ja, alles scheiße.“ Damals hat man noch alles mit Kassetten angeboten. Und dann habe ich gesagt: „Ja, aber wir machen es gut.“ Dann meinte er: „Ja, das haben alle gedacht. Macht einen Song und wenn ihr einen habt, kommt einfach wieder.“
Wir gingen aus seinem Büro, fuhren zu mir ins Tonstudio und haben bis nachts um drei den Song fertig gemacht. Der war in derselben Nacht noch fertig, fast so, wie er jetzt klingt. Wir haben alle Chöre draufgesungen, Andrew hat alles gesungen. Am nächsten Tag haben wir ihn angerufen. Er hat uns für verrückt gehalten und gesagt: „Was, jetzt schon? Ihr habt doch noch keinen Song!“ Wir haben gesagt: „Doch!“ Und am nächsten Tag saßen wir ungelogen wieder bei ihm im Büro und haben ihm den Song vorgespielt, auf CD gebrannt, weil damals gabs dann ja schon diese CD-Brenner. Keine Kassette, sondern CD. Er hatte sich extra eine Boombox kommen lassen, die schon da war, als wir kamen. Er hat sie auf den Tisch gestellt, sich das angehört und kein Wort gesagt. Dann hat das Telefon geklingelt, sein Bruder Dieter Hoeneß aus Stuttgart rief an, der damals Manager in Stuttgart war. Uli hat nichts gesagt, nur: „Dieter, bleib mal kurz dran, wir haben einen neuen Song. Hör dir den mal an.“ Er hielt das Telefon an die Boombox und sagte: „Gell, passt super. Danke, wir telefonieren später.“ Dann hat er aufgelegt. Er telefonierte zweimal und hat mit uns kein Wort gesprochen. Dann hat er gefragt: „Ist der Franz noch im Haus? Ist der Gerd noch im Haus? Die sollen mal bitte kommen. Wir haben einen neuen Song.“ In dem Moment war uns klar: Wir haben es geschafft. Andrew und ich haben uns angechaut und wussten: Das war's. Dann hat er gesagt: „Ja, Jungs, wie geht's jetzt weiter?“ Wir haben gesgat: „Ja, wir brauchen jetzt eine Plattenfirma. Wir rufen jetzt einfach mal unsere Kollegen bei Polydor und Warner an“, wo wir die Leute sehr gut kannten. Und so nahm das seinen Lauf. Er hat sich das einfach nur angehört und gesagt: „Das war's.“
GoldStarTV: Realisiert man in dem Moment schon, was gerade passiert ist, oder realisiert man es erst, wenn man den Song dann das erste Mal im Stadion hört?
Harald Reitinger: Ja, das war ein ganz besonderer Moment, ein paar Monate später, als es dann soweit war. Wir hatten natürlich die Mannschaft im Studio, Fernsehteams, und es war ein Ausnahmezustand. Interessanterweise war es genau das Studio, in dem ich dann mein gesamtes Album eingesungen habe. Das waren die Mastermix Studios in Unterföhring. In genau dem gleichen Studioraum haben wir den FC Bayern damals mit den Spielern aufgenommen. Das war mit Scholl und wie sie alle heißen, Klaus Augenthaler und so weiter, als Teamleiter. Als wir da zum ersten Mal ins Stadion kamen, als Premiere war, da sind wir vorgefahren und durften mit dem Auto bis ins Stadion rein. Das kannte ich schon, weil ich vorher schon ein paarmal eingeladen war, um mir die Fangesänge anzuhören, und wir wollten dann auch ein Album machen, um die ganze Atmosphäre aufzusaugen. Wir kamen rein und in dem Moment, als wir vor dem Stadion vorfuhren, lief der Song schon im Stadion. Sie hatten den Fans den Song praktisch schon gezeigt. Was wir nicht wussten: An den Anzeigetafeln war der Text groß angezeigt. Als wir durch den Eingang des Olympiastadions kamen, lief der Song und die Fans haben teilweise schon mitgesungen. Das war natürlich ein besonderer Moment. Bei dem Spiel waren dann natürlich 60.000 Menschen und Andrew hat vor dem Spiel gesungen. Die Leute haben mitgesungen, das war Gänsehaut pur. Du standst in diesem Stadion und die Leute haben wirklich alles mitgesungen. Das war eine ganz andere Hausnummer. Das habe ich dann immer wieder erlebt. Ich erlebe es ja heute noch, wenn ich im Fernsehen ein Champions-League-Spiel sehe. Damals, als sie die Champions League in London gewonnen haben – ich war leider nicht im Stadion. Dann riefen mich Freunde an und sagten: „Hörst du? Da läuft gerade dein Lied.“ Im Fernsehen, als die alle gesungen haben, das war unglaublich in London. Das ist heute noch so. Wenn ich die Champions League einschalte, läuft vor und nach dem Spiel das Lied. Das ist unfassbar, nach fast 35 Jahren. Also, es sind jetzt, nein, Quatsch, 32 Jahre. 1992 komponiert, 1993 kam es raus. Unfassbar.
GoldStar TV: Wie war die Zusammenarbeit mit internationalen Stars wie Dionne Warwick und The Weather Girls?
Harald Reitinger: Also, Dionne Warwick war ganz besonders. Ich war ein Riesenfan. Ich meine, Dionne Warwick ist ja eine der allergrößten Soul-Pop-Diven der Welt und damals war natürlich auch, dass sie die Cousine von Whitney Houston ist, ein großes Thema. Dionne war aber total cool. Es kam auch wieder über Andrew zustande, weil er sie von den Galas, wo er gespielt hat, kannte. Da war sie manchmal auch Stargast, und die kannten sich auch privat gut. Wir hatten auch eine Sängerin, die hieß damals Grace Bumbry beziehungsweiße heißt Grace Bumbry. Das war die größte schwarze Opernsängerin der Welt, also die Black Venus Grace Bumbry. Mit ihr haben wir ein Album produziert, und das Album war ihr erstes Pop-Album. Sie war ein Riesenfan von Dionne Warwick. Da Andrew sie kannte, hat er sie angerufen und gefragt: „Du, Grace würde gerne mit dir ein Duett singen. Hättest du auch Lust?“ Und sie war lustigerweise auch ein Riesenfan von Grace Bumbry. Das hat gepasst. Dann sind wir nach Los Angeles geflogen, und ich habe mit Andrew einen Song geschrieben: „Just Like a Woman“. Dionne hat den dann aufgenommen. Es war sehr lustig: Sie kam vom Friseur, also halb fertig mit zerzausten Haaren. Sie sagte: „Schaut mich nicht an, ich bin noch nicht fertig, aber ich wollte schnell zu euch kommen. Wir nehmen das jetzt auf, und danach muss ich wieder zurück zu meinem Friseur.“ Das haben wir dann auch gemacht. Sie kam rein, hat Kette geraucht. Ich weiß nicht, ob sie das jetzt immer noch macht. Unfassbar. Noch während sie im Aufnahmestudio stand, das war damals noch so erlaubt, und dort sowieso. Sie hat geraucht und meinte: „I’m ready.“ Dann habe ich gesagt: „Ja, Dionne, wir nehmen jetzt auf.“ Zigarette ausgemacht, einen Take gesungen, und wir saßen nur so da mit offenem Mund: „Äh, ja, danke. Ja, soll ich es nochmal singen?“ „Wenn du möchtest.“ Dann hat sie noch einmal gesungen, und das war’s. Dann ist sie gleich wieder verschwunden. Sie sagte zu meinen Jungs: „Danke, hat Spaß gemacht. Ich muss wieder zum Friseur.“ War lustig.
Mit den Weather Girls war die Zusammenarbeit ähnlich cool. Es war damals noch Mutter und Tochter: die Original-Sängerin war Izora und ihre Tochter Dynell. Mit denen waren wir dann auch beim Vorentscheid zum Eurovision Song Contest, mein Partner Uli und ich als Disco Brothers. Dann war sie in Kiel 2002 mit „Get Up“. Es war eine tolle Zeit. Die waren unheimlich professionell. Die Mama war unheimlich lustig, absolutes, wie sagt man so schön, Zirkuspferd. Sie hatte kurz vorher eine gebrochene Hüfte, saß im Rollstuhl, hat sich aber für den Auftritt aus dem Rollstuhl auf die Bühne stellen lassen mit zwei Bodyguards. Dann hat sie angefangen zu tanzen. Sobald der Song lief, hat sie auf der Bühne ihre Show abgezogen, und danach hat sie sich wieder in den Rollstuhl gesetzt. Fertig. Unfassbar. Unfassbar. Das sind Künstler, die haben es noch so drauf.
GoldStar TV: Du hast eine Zeit lang In Los Angeles gewohnt. Kannst du prägende Momente aus dieser Zeit beschreiben? Und wie kam es dazu. Ist die Idee durch den Kontakt mit den ganzen internationalen Stars entstanden?
Harald Reitinger: Auch das hat sich so ergeben. Es kam sogar ein bisschen aus dieser Axel-F.-Zeit mit Techno-Pop. Wir hatten damals ein Remake gemacht und ein Video gedreht, noch mit Curtis Blow. Curtis Blow ist oder war der Godfather of Rap, eigentlich der Erfinder des Hip-Hop. „The Breaks“ war sein großer Hit. Ich war ein Mega-Fan und auch das hat dann geklappt, als ich Kontakt mit Curtis bekommen habe. Ich habe die Leute einfach immer gefragt. Also, ich habe sie getroffen oder ich habe die Telefonnummer rausgesucht und sie dann einfach gefragt: „Habt ihr Lust, mit uns zu arbeiten? Wir haben die und die Idee.“ Und das hat meistens geklappt, so auch mit Curtis Blow. Curtis hat dann einen Axel-F.-Rap mit uns gemacht. Wir haben ein Video in Los Angeles gedreht, mit ihm als Axel Foley sozusagen. Das kann man bei YouTube noch finden: Technocop featuring Curtis Blow „Axel F.“, kann man googeln, findet man. Das war eine coole Zeit. Seitdem haben sich meine Kontakte in Los Angeles auch privater Natur erweitert. Ich habe dann angefangen, hauptsächlich in LA zu leben. War eine coole Zeit, zehn Jahre lang. Ich habe dann auch mit Warren G, den man von „Regulate“ oder „What’s Love Got to Do With It“ kennt, zusammengearbeitet. Also, Warren G, auch ein ganz Großer des Hip-Hop. Auch mit Ice-T habe ich gearbeitet und mit sehr vielen anderen internationalen Stars. Ja, die sind auch nicht anders. Wie gesagt, die großen Stars sind alle cool. Schwierig sind immer die, die keine Stars eigentlich sind. Mit denen hatte ich zum Glück wenig zu tun.
Ich hatte immer verrückte Ideen. Ich hatte damals auch die Idee, die schrecklich nette Familie gab es doch damals, das war doch die Hype-Zeit mit Al Bundy und so, Bud Bundy und so weiter. Ich habe dann einfach mal das Management von David Faustino angerufen, von Bud Bundy, dem Sohn, weil ich gesehen habe, bei Harald Schmidt in Deutschland hat er schon mal gerappt. Dann habe ich gesagt: „Hey, hast du Bock, machen wir so was wie Marky Mark mit dir?“ Und dann hatte er unheimlich Bock und hat gesagt: „Kann ich gerne machen.“ Wir haben uns auch getroffen, war unheimlich lustig. Damals war das Problem, wie es auch heute immer ist, die haben dann immer Anwälte. Und der hat mir dann einen 100-Seiten-Vertrag geschickt. Dann habe ich gesagt: „Sag mal, spinnt ihr? Wir haben uns auf einen ganz easy Deal geeinigt und so mache ich das auch nur. Wenn der Vertrag jetzt dein Ernst ist, dann lassen wir es.“ Ich glaube, er hat nie erfahren, warum sein Deal nie geklappt hat, weil es war schade, er wollte unbedingt, und sein Anwalt hat es zerstört. Aber solche dämlichen Ideen hatte ich dann, und das war immer ganz witzig.
GoldStar TV: Kannst du uns mehr über das Buch und den Kinofilm erzählen, die du aktuell planst?
Harald Reitinger: Also den Film, den habe ja nicht mal ich geplant, sondern das war eine Produzentin, die wiederum in New York lebt und mit einem verheiratet ist, der auch bei den Sopranos mitspielt, ein ziemlich großer Star eigentlich. Der übrigens sogar eine Hauptrolle in einem Film spielt. Ich fand's absurd, weil mein erster Gedanke war, mich kennt ja kein Mensch. Also grundsätzlich kennt mich erstmal niemand als Produzent und das, was ich alles gemacht habe, die Leute in der Branche kennen mich ja, aber normale Menschen kennen mich nicht. Und ihre Antwort war dann, es geht ja gar nicht um dich, sondern es geht um die Geschichten. Und die Geschichten fand sie so genial bzw. sie hat keine, und die sind echt. Und da die echt sind, kann man daraus auch so eine Art Doku-scripted Film machen, also eine Komödie mit echter Grundlage über mein Leben, wo nicht alles stimmt, weil es dann ja auch eine Romantic Comedy wird. Aber sie meinte eben, da deine Geschichten alle echt sind und belastbar und man kann sie auch nachprüfen, wäre das interessant. Weil um mich geht es in dem Film gar nicht. Und das habe ich dann verstanden. Und das hat dann leider auch durch diese ganze Coronasache, wir waren schon sehr weit, sind natürlich die ganzen Deals geplatzt. Ich habe mich jetzt auch nicht mehr groß um den Film gekümmert. Die Produzentin habe ich gehört, macht weiter und möchte den weiterhin machen. Ich bin da dabei, wenn es so passiert.
Ja, das Buch. Ja, ich schreibe meine Erlebnisse alle auf und möchte das Ganze dann in Form eines Buchs bringen. Das braucht noch den geeigneten Ghostwriter, der das Ganze in so eine Fassung bringt, dass man es auch gut lesen kann. Weil ich schreibe halt so, wie ich jetzt erzähle, und das kann ankommen, muss aber nicht. Also da muss noch jemand drüber schauen. Da bin ich gerade mit einem Buchagenten dabei, das in eine Form zu bringen. Und ich plane schon, dass nächstes Jahr dann auch das Buch kommt.
GoldStar TV: Was bedeutet künstlerische Selbstverwirklichung für dich und wie drückt sie sich in deinen aktuellen Projekten aus?
Harald Reitinger: Also jetzt speziell auf mein eigenes Projekt bezogen, war es dann schon so, dass ich gesagt habe, wenn ich wirklich selber nochmal mit meinem Kopf oder Gesicht und meiner Stimme an etwas arbeite, muss es anders sein als das, was jeder andere macht. Und es sollte etwas sein, was groß wird, also Big Entertainment war so die Idee. Aus diesem Grund haben wir alle Songs mit dem Babelsberger Filmorchester aufgenommen, also das Deutsche Filmorchester Babelsberg spielt auf allen meinen Songs, auch im Album, was wir jetzt aber gemacht haben. Und da widerspricht sich auch nicht aus allen Songs, die als Single veröffentlicht werden, machen wir auch Schlagermixe. Und dann habe ich gesagt, wenn wir Schlagermixe zu meinen Songs machen, nennen wir sie natürlich Schlager Sahne Mix (lacht), so als Gag, weil ich im Prinzip auch ein bisschen Musik mache, wie Udo sie gemacht hat, also mit Orchester, Big Band, Texte aus dem Leben, mit denen jeder was anfangen kann, hoffe ich zumindest.
Also war meine Maßgabe, dass ich sage, wenn ich Texte schreibe, dann soll man sich darunter etwas vorstellen können, und ich denke mal, das ist so weit ganz gut gelungen mit den ganzen Titeln. Also sowohl mit meiner Debütsingle „Wo warst du“, das war also eine Frage, wo war jeder bei großen Ereignissen, da kann sich jeder an irgendwas erinnern, also die Älteren natürlich an ältere Ereignisse, die Jüngeren an jüngere. Und „Ikonen wie ihr“, die letzte Single, da ging es um Alleinerziehende, hauptsächlich Mütter, natürlich so eine Art Hommage. Und mein aktueller Titel „Die guten Zeiten sind vorbei“ soll so ein bisschen das Thema aufgreifen, dass jeder immer nur jammert und sagt, ja, die guten Zeiten sind vorbei. Das haben alle immer gesagt, früher war ja auch nicht immer alles super, wenn man mal darüber nachdenkt. Und mein Ansatz ist halt auch, ich sage halt auch, die guten Zeiten sind vorbei, denn jetzt kommen die besten, und daraus mache ich einen Song. Also positiv das Ganze sehen: Wenn die guten Zeiten vorbei sind, kommen jetzt halt noch bessere. Ist halt so, man muss halt daran glauben, weil wenn man sagt, das wird jetzt immer schlimmer, dann wird's auch immer schlimmer, das ist die selbsterfüllende Prophezeiung.
Und ich bin inzwischen auch so, dass ich sage: „hey, was soll denn passieren?“ Ich gehe frohen Mutes in den nächsten Tag rein, der wird super, und wenn er nicht super wird, dann wird's der nächste. Es wird einfach besser. Punkt.
GoldStar TV: Welche Zukunftsvisionen hast du für deine Karriere?
Harald Reitinger: Ja, ich würde natürlich gerne jetzt mit dem Album so durchstarten können, dass ich dann mit großem Orchester und Big Band in großen Hallen spielen würde. Das wäre natürlich ein Traum. Das muss sich langsam aufbauen. Es ist in der heutigen Zeit teilweise leichter, teilweise schwieriger für meine Art von Musik. Ein bisschen schwieriger, weil heute so vieles über TikTok läuft. Wahnsinnig viele Leute werden einfach so zu Stars, obwohl sie noch nie etwas geleistet haben und einfach nur viral gehen, sei es wegen Kochen, Essen oder Klamotten kaufen.
Der Markt an sogenannten Stars ist so groß geworden, dass es schwierig ist, jemanden aufzubauen, der wirklich etwas kann oder etwas zeigen könnte. Du hast für Events immer 500000 Pseudopromis und die richtigen Künstler haben es immer schwerer, weil sie auch finanzieren müssen, was sie tun. Wenn ich natürlich nur den ganzen Tag Videos von mir selbst machen würde, könnte ich davon leben, aber das tue ich nicht. Ich halte mich auch ein bisschen von Social Media fern. Mein Management sagt auch, dass ich viel mehr machen muss, aber ich will es einfach nicht. Ich weiß, dass es meiner Karriere im Weg stehen könnte, aber erstens muss ich es nicht machen, und wenn es doch funktioniert, bin ich umso glücklicher. Ich mache nur das Nötigste, und ich finde es auch nicht schlimm. Ich interagiere sehr gerne mit Leuten. Jeder, der mich anspricht, mit dem mache ich ein Video oder sonst etwas. Aber ich möchte mich nicht den ganzen Tag selbst darstellen, das bin nicht ich. Ich möchte auch nicht die ganze Zeit zeigen, was ich tue. Das finde ich nicht wirklich wichtig. Vielleicht interessiert es jemanden, aber ich finde es uninteressant, weil es mein Leben ist, und ich muss es nicht jedem zeigen. Ich zeige viel von mir in meinen Videos, wenn ich meine Songs schreibe. Da steckt sehr viel von mir drin, viel mehr als in einem Video. Die Leute können aus meinen Songs viel mehr über mich erfahren als aus einem Video. Klingt sehr philosophisch oder?
GoldStarTV: Genau diese Individualität, zeichnet Künstler im Endeffekt ja auch aus
Harald Reitinger: Ich hoffe. Ich schreibe ja auch für andere Künstler. Ich habe ja auch meine Künstlerin Laura Angela, die auch im Moment ziemlich gut durchstartet mit ihrer aktuellen Single. Also mit ihrer letzten Single „September“ lief es wahnsinnig gut das war zwar eine Coverversion, aber das hat wahnsinnig gut für sie gepasst, den deutschen Text habe ich geschrieben. Aber ich versuche auch wenn ich für meine Künstler schreibe, immer so zu schreiben, als ob es von denen selbst aus dem Herzen kommt. Also ich habe noch nie auf dem sogenannten Songwriting Camp für irgendwelche Leute geschrieben, von denen ich nicht wusste, wer es dann singen wird, weil ich das nicht möchte und auch nicht kann. Ich habe oft Anfragen „Ja kannst du nicht mal schreiben?“ dann sage ich „Ja, wann darf ich den Künstler kennenlernen?“ „Ja ist schwierig“ dann sage ich: „ja dann nicht“, weil ich habe keine Lust einfach irgendwelche Songs zu schreiben, weil ich kenne den Menschen ja nicht“. Ich will nicht einfach irgendwas schreiben. Das ist seelenlos für mich und ja inzwischen es fällt auch nicht mehr auf ich möchte jetzt auch nicht jammern. Es gibt gute Songs von tollen Künstlern, aber da fehlt so ein bisschen was du merkst, da sitzen fünf, sechs Songwriter dran und bei manchen Leuten klingt halt einfach alles gleich. Das ist teilweise auch bei diesen deutschen Singer-Songwritern so. Ich kann die nicht mehr unterscheiden, ob das jetzt ein Max Giesinger oder ein Tim Bendzko oder wie sie alle heißen ist. Die klingen für mich am Ende des Tages nicht nur musikalisch alle gleich, sondern auch die Geschichten, die sie da alle erzählen die sind alle gleich so pseudophilosophisch, aber belanglos. Man verpackt tolle Wörter in Musik und dann hast du einen Singer-Songwriter. Das möchte ich nicht und wenn ich dann keinen Erfolg habe, dann habe ich keinen. Das ist mir egal. Ich will nicht arrogant wirken, aber ich muss nicht mehr Musik machen. Ich sitze hier in Spanien. Ich habe ein tolles Leben ich muss gar nichts tun, aber das, was ich mache, möchte ich dann so machen, dass ich selbst auch dran glaube und dass es so eine gewisse Substanz hat. Ich will den anderen die Substanz gar nicht absprechen und mich besser darstellen. Ich möchte das tun, was ich tue und an das glaube ich.
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