Charly Brunner
Über Charly Brunner
Der österreichische Schlagersänger Charly Brunner wurde am 28.2.1955 bildete bis 2010 gemeinsam mit seinem Bruder das Schlagerduo Brunner & Brunner. Ende 2011 veröffentlichte er mit "Was immer du tust" seine erste eigene Single. Sein Solodebütalbum "Ich glaub' an die Liebe" erschien im Februar 2012 und konnte mit einer Top-Ten-Platzierung in Österreich an frühere Erfolge anknüpfen. 2011 begann auch seine Zusammenarbeit mit der Sängerin Simone Stelzer. Gemeinsame Alben nahmen sie zunächst als "Charly Brunner & Simone", später dann als "Brunner & Stelzer" auf. 2014 wurde das Duo mit einem Amadeus-Award in der Kategorie "Schlager" ausgezeichnet.
Das exklusive Interview
Wenn du auf dein Leben zurückblickst, gibt es etwas, das du anders machen würdest?
Das ist immer eine schwierige Frage, was würde man anders machen. Ich denke, dass man im Grunde genommen immer wieder das Gleiche machen würde, was einem so das Gefühl vorgibt. Entscheidungen im Leben sind ja nicht rational, sondern die kommen ja immer aus einer Gefühlsregung heraus und ich denke, dass man das im Nachhinein nicht sagen kann. Von meiner Seite kann ich sagen, dass ich wirklich ein sehr schönes Leben gehabt habe und ich bin sehr zufrieden. Wenn ich nochmal auf die Welt kommen würde, was ich nicht hoffe, dann wäre es sicherlich schön, wenn es wieder so werden würde.
Was war dein ganz persönliches musikalisches Highlight?
Die musikalischen Highlights sind ja bekannt, aber das würde ich jetzt nicht so als Highlight betrachten, das ist so eine Erscheinung der Zeit gewesen und wenn ich so an das denke, was Simone und ich zusammen machen, das ist auch für diese Zeit eine wunderschöne Phase. Das ist auch persönlich immer wieder ein Highlight, die schönen Momente zu erleben. So Glücksgefühle auf der Bühne zu stehen, sich wirklich einmal Gedanken darüber zu machen, dass man das immer noch kann und dass man das darf und dass einem da Menschen zuhören, das ist schon ein sehr großes Geschenk. Das nehme ich jetzt einfach als Geburtstagsgeschenk wahr.
Welche großen Veränderungen hast du im Laufe deiner Karriere in der Schlagerbranche wahrgenommen?
Natürlich hat sich wahnsinnig viel verändert, vor allem durch die Digitalisierung und das Internet. Im Grunde genommen ist die Unterhaltungsbranche heutzutage viel zu schnelllebig geworden und es fühlt sich oft an als würde man mit einem Zug mit 300 km/h durch die Gegend fahren, ohne erleben zu können was wirklich abgeht. Da müssen alle mit leben – ich sage bewusst nicht kämpfen – denn die Umstände sind immer da, um auch gemeistert zu werden und nicht um daran herumzunörgeln. Wir haben natürlich schon schönere Zeiten erlebt in dieser Branche, es sind nur andere Bedingungen jetzt und wenn man sich da durchsetzen will, dann muss man einfach gut sein. Ich sage immer, durchstehen werden es eigentlich nur die, die eine gewisse Qualität haben. Es zeigt sich ja, wenn man sich heute die Sendungen anschaut und sich denkt, wer ist da denn eigentlich auf der Bühne richtig präsent? Es sind im Grunde immer noch die großen Namen, die sich nicht haben beirren lassen, ihren Weg zu gehen.
Wie nimmst du den Schlagerboom der letzten Jahre wahr?
Der Schlager ist jetzt nicht für die Menschheit zum Überleben notwendig. Aussagen wie „der Schlagerboom“ oder „der Schlager lebt“ haben für mich immer so einen Anstrich als ob er schon einmal tot gewesen wäre. Er wird von gewissen Teilen der Journaille immer kritisch beobachtet, viele können damit nichts anfangen, viele andere lieben das Ganze. Ich bin halt immer wieder in so einer Zwickmühle, weil die Schlagerhörer nie das Gefühl hatten, dass der Schlager tot ist und ein Schlagerboom ist für den Großteil der Künstler ja auch nicht vorhanden. Es gibt ein paar Acts und die lassen sich fast schon an zwei Händen abzählen, die davon richtig profitieren und das sind in der heutigen Zeit nun mal immer die gleichen. Das ist halt das Dilemma, aber im Grunde genommen werden sich auch da wieder neue Wege ergeben.
Hast du ein Lebensmotto?
Das ist auch so eine Geschichte, ein Lebensmotto ist mir oft zu wenig. Oft regt man sich wahnsinnig auf über Sachen wo man dann in der nächsten Sekunde sagt „Warum machst du das eigentlich?“ Ich glaube, jeder Mensch will dem Leben einen Sinn geben. Sonst wäre das ganze ja sinnlos, wenn wir das nicht machen würden. Das Lebensmotto ist für mich, respektvoll mit anderen umzugehen und die Dinge so anzunehmen wie sie sind und daraus versuchen das Beste zu machen.
2001 warst du gemeinsam mit deinem Bruder zu Gast im GoldStar TV-Studio bei Uwe Hübner für das Interview „bei Hübner: Brunner & Brunner“. Welche Erinnerungen hast du an GoldStar TV, bzw. was verbindest du mit dem Schlagersender?
Mit GoldStar TV verbindet man natürlich in erster Linie einmal den Gottfried Zmeck. Das ist derjenige der das Ganze auch ins Leben gerufen hat, von dem ich jetzt leider sehr wenig höre. […] Ich war aber mit der Simone auch mal dort bei euch. Das war 2012 oder -13.
Hast du – abgesehen von deinen eigenen Hits – einen Lieblingsschlager?
Es gibt einen Titel in der Originalversion von Peter Maffay. Das ist ein Lied, das hat fünf Minuten gedauert irgendwie, das kann man heute noch gut anhören. Das würde ich in die vorderste Reihe was meine Lieblingsschlager betrifft, stellen: „Du“ von Peter Maffay.