Claudia Jung
Über Claudia Jung
Claudia Jung wurde am 12. April 1964 in Ratingen als Ute Krummenast geboren. 1984 lernte sie den Musikproduzenten Hartmut Schairer kennen und machte mit ihm Probeaufnahmen. Zusammen mit ihm, dem Komponisten und Produzenten Jean Frankfurter und dem Texter Erich Offierowski entstanden dann die ersten Lieder, die schließlich zur Singleveröffentlichung führten. Im Laufe ihrer Karriere erhielt sie mehrere Goldene und Platin-Schallplatten, sowie den Fred-Jay-Textdichterpreis.
Claudia Jung im exklusiven Interview
Wenn Sie auf ihr bisheriges Leben zurückblicken, was würden Sie heute anders machen?
Da ich durch und durch Widder bin von meiner Natur und fast alles aus dem Bauch heraus entscheide und zwar sofort und nicht lange fackle, denke ich mal, ich hätte alles genauso gemacht. Es gibt wirklich kaum etwas, was ich bereue. Bis auf vielleicht, dass ich in meiner Jugend nicht den Ehrgeiz gehabt habe Klavier zu lernen.
Aber das ist ja noch nicht zu spät?!
Man tut sich im Alter doch bisschen schwerer, als wenn man ganz jung damit anfängt. Wenn ich jetzt damit anfangen würde, würde es nicht ausreichen, dass ich mich auf der Bühne selber begleiten könnte. So etwas bekommt man glaube ich nicht mehr hin in dem Alter. Von daher widme ich doch meine Freizeit lieber aussichtsvolleren Dingen.
Haben Sie ein Lebensmotto?
Nicht so wirklich. Ich sage immer, man muss die Feste feiern, wie sie fallen. Mit einem Lebensmotto alleine kommt man nicht durch das Leben. Man braucht immer mehrere. Im Großen und Ganzen ist für mich einfach wichtig, dass ich die Dinge tue, von denen ich überzeugt bin. Was ich mache, will ich mit ganzem Herzen machen und nicht so halb gar. Ich will einfach dahinter stehen, damit ich auch an einem anderen Tag noch sagen kann: Ja, das war gut und richtig, was ich getan habe.
Sie sind viel auf GoldStar TV zu sehen. Es gab viele unterschiedliche Produktionen. Welche Erinnerung haben Sie daran?
Bei der Mittelmeerkreuzfahrt war es sehr windig, aber wir hatten wahnsinnig viel Spaß. Da zerrt man lange von.
Warum haben Sie sich damals für den Schlager entschieden? Hätte es nicht auch eine andere Musikrichtung werden können?
Nein, bei mir nicht. Ich war von Kind auf ein großer Freund der ZDF-Hitparade. Ich bin groß geworden mit Dieter Thomas Heck und es war immer für mich die Musik, die ich hören wollte. Das hat sich auch in meiner Jugend nicht geändert. Das einige was ich sonst gerne in meiner Jugend gehört haben war ABBA. Aber die sind von der Thematik und Eingängigkeit der Songs nicht so weit entfernt vom modernen Schlager.
Haben Sie einen Lieblingsschlager, der Ihnen nicht aus dem Ohr geht?
Das wechselt eigentlich von Produktion zu Produktion. Es gibt aber Lieder, die bleiben einem immer. Das sind dann die persönlichen Evergreens. Bei mir ist das unter den Balladen das Lied „Je t‘aime mon amour“ mit Richard Clayderman, weil das nicht nur mir, sondern auch Tausend anderen Frauen aus der Seele spricht. Ansonsten ist das immer von der Produktion abhängig. Es gibt dann immer ein, zwei Songs, die ich mir sehr oft anhöre und die mich einfach freuen.
Was macht den Schlager für Sie so besonders?
Schlager ist ein ganz breites Band. Ich wehre mich immer dagegen eine Schublade aufzumachen und zu sagen, das ist Schlager. Es geht für mich darum, eingängige Melodien zu haben, die nicht so versponnen sind und Texte, die abhängig davon sind, was man mit dem Lied bezwecken will. Will ich einfach Leute unterhalten und Spaß haben, dann muss es etwas sein, das man einfach mitsingen kann. Wenn ich Menschen damit berühren will und Gefühl transportieren möchte, dann brauche ich Texte, die eingängig sind und die einfach mitten in die Magengrube treffen. Das ist es, was guten Schlager ausmacht. Schlager kann berühren, Schlager kann unterhalten, Schlager kann dich fröhlich machen, Schlager kann dich nachdenklich machen. Man muss einfach alles können. Man sollte sich als Sänger nicht in eine Schublade stecken. Man muss sich breiter aufstellen. Das erwartet man auch von jedem Schauspieler. Der macht auch nicht nur komödiantische Rollen, sondern will auch mal was Ernstes spielen.
Mit welchen drei Worten beschreiben Sie sich selbst?
Spontan, herzlich und dickköpfig