Heino
Über Heino
Heino wurde am 13.12.1938 als Heinz Georg Kramm in Düsseldorf geboren. Ab August 1952 absolvierte er in Düsseldorf eine Handwerkslehre zum Bäcker und Konditor. Der große Durchbruch als Sänger gelang ihm 1965, nachdem er bei einem Auftritt mit seiner Gruppe "Comedien Terzett" in Quackenbrück auf einer Modenschau von Schlagerstar Ralf Bendix entdeckt wurde. Den Höhepunkt seiner Karriere erreichte er Mitte der 70er-Jahre mit mit den Hits "Blau blüht der Enzian" und "Die schwarze Barbara". Bei seinen Liedern handelt es sich überwiegend um Volkslieder, die im Stil der Schlagermusik interpretiert werden. Seit 1979 ist er mit der ehemaligen Miss Austria, Hannelore Auersperg, verheiratet.
Heino im exklusiven Interview
Wie erinnern Sie sich an Ihren großen Durchbruch?
Mein erster Durchbruch war 1965 mit meiner ersten Platte „Jenseits des Tages“. Ich hab mit „Jenseits des Tages“ schon über 400.000 Singles verkauft, im gleichen Jahr hatten wir eine LP gemacht, „Kein schöner Land in dieser Zeit“, da habe ich auch 450.000 mit verkauft. Also das war damals schon der Durchbruch und daraufhin hat mir die Schallplattenfirma Electrola einen 10-Jahres-Vertrag gegeben, der nochmal verlängert wurde auf 20 Jahre. So war ich erstmal 20 Jahre abgesichert. Im Grunde habe ich immer schön fleißig produziert. Volkslieder, Seemannslieder, klassische Lieder, also alles was meine Stimme so hergibt.
Kritiker haben ihre Musik oft belächelt, aber Sie haben sich davon nie beirren lassen, sind immer ihren Weg weitergegangen. Hat das nicht auch viel Kraft gekostet, immer wieder zu kämpfen, für die eigene Überzeugung?
Ich würde heute alles nochmal genauso machen wie ich es gemacht habe. Und natürlich bin ich anfangs ein bisschen belächelt und beschimpft worden. „Da kommt einer, der singt Volkslieder, der hat blonde Haare und blaue Augen, da muss doch was Rechtes dran sein.“ Aber das hat mich alles nicht gestört. Ich bin meinen Weg bis zum heutigen Tag so gegangen wie ich ihn gegangen bin und habe nun bis zum heutigen Tag Erfolg.
Wo sehen Sie den Stellenwert der Volksmusik heute?
Für mich persönlich hat die Volksmusik immer einen hohen Stellenwert, aber es gibt ja manche, die meinen, dass Volksmusik alt ist. Was an Volksmusik alt ist, ist nur der Klang, also der Name im Grunde genommen. Die Beatles sind ja auch Volksmusik. Die Stones werden eines Tages auch Volksmusik sein. Aber wie gesagt, Volksmusik wird es immer geben, auch dann noch, wenn es Rock, HipHop oder Heavy Metal wahrscheinlich keinen Bestand mehr haben.
2013 haben Sie alle überrascht, als Sie auf dem Album „Mit freundlichen Grüßen“ Rock- und Popsongs gecovert haben. Das hat ziemlich für Furore gesorgt und auch wieder für Kritik. Was waren die Beweggründe für das Album, sind Sie sich da nicht selbst untreu geworden?
Ich bin von vielen jungen Leuten angesprochen worden, warum ich nicht auch mal Lieder für sie singe. Aber ich wusste damals auch gar nicht, was so am Rockbereich wichtig ist. Da habe ich meinen Manager gefragt, er soll mir mal ein Repertoire zusammenstellen, ich kannte mich ja da nicht aus. Und dann hat er mir ein Repertoire zusammengestellt, ich habe es gesungen und ruckzuck war ich von 0 auf 1 in den Charts. Da habe ich im Grunde genommen mein Publikum um 40 Jahre verjüngt und ich bin dadurch mit jung geworden.
Sie haben einen riesengroßen Bekanntheits- und Beliebtheitsgrad in Deutschland, 98% der Menschen hier kennen Heino. Woran liegt das?
Ja okay, das macht natürlich das Volkslied. Der eine hat mich verteufelt, der andere hat mich gemocht und so wurde immer geschrieben und das hat mich dann zu einem sehr hohen Bekanntheitsgrad gebracht. Ich bin aber im Nachhinein froh, dass ich meinen Weg so gegangen bin. Und dass ich so einen hohen Bekanntheitsgrad habe, das liegt auch an meiner Brille, das liegt auch an meinen Haaren, was ja alles noch dazugekommen ist, aber wie gesagt, ich würde den erfolgreichen Weg wieder gehen, den ich gegangen bin.
Sie haben einmal gesagt, ihr Erfolgsgeheimnis wäre Bescheidenheit und Fleiß. Wäre mit diesen Eigenschaften auch heute noch eine solche Karriere möglich?
Ja, natürlich. Vor allen Dingen Voraussetzungen sind ja, dass man erstmal eine gute Stimme hat, wenn man Sänger werden will und man muss eine musikalische Ausbildung haben. Das Fundament, dieses Rüstzeug muss man schon haben wenn man den Job machen will.
Was ist das Erfolgsgeheimnis für ihr privates Glück?
Wenn ich ein Geheimnis wüsste, würde ich es sagen, aber das Geheimnis weiß ich nicht.
Was bedeutet Heimat für Sie?
Heimat ist da, wo ich mit meiner Frau Hannelore bin, wo ich mit Freunden bin, wo ein Teil meiner Familie ist. Für mich ist Heimat erstmal Bad Münstereifel und Kitzbühel, wo ich die Hälfte meines Lebens bis jetzt verbracht habe und da ist für mich Heimat.