Ralph Siegel
Über Ralph Siegel
Ralph Siegel wurde am 30.09.1945 in München geboren. Bereits seit seiner frühesten Kindheit lernte er, verschiedene Instrumente zu spielen, darunter Schlagzeug, Gitarre, Akkordeon und Klavier. 1974 gründete er seine eigene Plattenfirma Jupiter Records und nahm im selben Jahr zum ersten Mal als Komponist am Eurovision Song Contest teil. Seinen größten Erfolg in dem Wettbewerb feierte er 1982, als Nicole mit dem von ihm komponierten Lied "Ein bisschen Frieden" den Grand Prix gewinnen konnte. Zudem erreichten von ihm komponierte Lieder noch drei zweite Plätze (1980, 1981 und 1987) und zwei dritte Plätze (1994 und 1999).
Ralph Siegel im exklusiven Interview
Warum haben Sie sich damals für den Schlager entschieden? Hätte es nicht auch eine andere Musikrichtung werden können?
Ich habe mich nie für „Schlager“ entschieden, denn zu meiner Zeit, waren Schlager schlicht gesagt „Erfolge“ und keine Gattung. Ich fing als kleiner Junge an, Wienerlieder zu schreiben, dann Rocksongs – später in Paris habe ich mich den Chansons gewidmet und in Nashville der Countrymusic verschrieben. Als ich nach München kam, schrieb ich mit Michael Kunze „Protestsongs“ und „Lieder gegen den Krieg“. Der „Motown-sound“ hatte es mir angetan und die Beatles und Rolling Stones ebenso. Dann kamen diverse Künstler auf mich zu und fragten, ob ich Lieder für sie schreiben würde und das habe ich gerne, für jeden gezielt, sozusagen auf den Leib geschrieben, getan. Später habe ich dann mein eigenes Label „ Jupiter-Records“ gegründet und inzwischen weit über 2000 Lieder komponiert und produziert. Das Publikum hat mehr als 150 Titel aus meiner Feder zu „Schlager“ erkoren und darüber freue ich mich und meine Künstler sehr. Danke an Alle, die meine Lieder so zu schätzen wissen. Außerdem habe ich in allen Musikrichtungen gearbeitet, Filmmusik und TV-Serien komponiert und besonders der Welt des Musicals meine besten Jahre gewidmet. Wenn hier noch mal ein paar Schlager oder eben Erfolge entstehen, freue ich mich am meisten.
Was macht den Schlager für Sie so besonders?
Ja wenn ein Song ein Erfolg ist, kann man echt stolz sein, bei soviel Musik, die jeden Tag auf der Welt komponiert oder produziert wird und wenn die Menschen nach 40 Jahren noch Moskau, Dschinghis Khan, Du kannst nicht immer 17 sein, Theater, Johnny Blue oder „Ein bisschen Frieden“, um nur einige Beispiele zu nennen, singen, ist das was Besonderes und eben ein „großer Schlager“.
Sie waren auch im GoldStar-Studio zu Gast. Welche Erinnerungen haben Sie an GoldStar TV?
An Goldstar TV habe ich immer gute Erinnerungen, denn der Sender hat sich im Unterschied zu vielen anderen mit Freude und Elan der „Deutschsprachigen Musik“ gewidmet und das verdient nicht nur Lob und Anerkennung, sondern bedeutet, dass sie ihr deutsches Publikum mit der Sprache versorgt haben, in der wir leben und lieben. In anderen Ländern ist dies normal, aber in Deutschland eben außergewöhnlich – ein Grund darüber nachzudenken ???
Haben Sie ein Lebensmotto?
Mehrere: „Das Leben ist zu kurz um Gassi zu gehen, schlechten Wein zu trinken und in zu kleinen Badewannen zu baden“ frei nach meiner Autobiografie, die gerade erschienen ist: „ Mehr als ein bisschen Frieden“ und weiter „Leben und leben lassen“, sowie „ Wenn Du Dich nicht liebst, wer soll Dich denn dann lieben“ und „Freundlich zu sein kostet nichts, des weiteren „Schätze Deine wenigen Freunde“, „Familie geht über Alles“, „Setze Dir immer neue Ziele, dann hast Du eine Chance älter zu werden“ und “Ehrlich währt am längsten“.
Mit welchen drei Worten würden Sie sich selbst beschreiben?
Familienmensch, Komponist, Denker oder begabt unermesslich fleißig???
Was zeichnet Sie als „Mr. Grand Prix“ aus? Was ist Ihre schönste Erinnerung an den Grand Prix?
25 internationale Teilnahmen am Grand Prix Eurovision de la Chanson bzw. ESC, als Komponist mit 8 Platzierungen unter den ersten Vier. Drei zweite Plätze waren „schrecklich“ schön, zwei Dritte waren „enttäuschend“ schön und der erste Platz mit „ Ein bisschen Frieden“, natürlich am Schönsten.